Swiss Steel: Klimastreik fordert bei Generalversammlung Rücknahme der Entlassungen und kritisiert den Mehrheitsaktionär Martin Haefner
17.02.2025 - Der Klimastreik hat bei der heutigen Generalversammlung von Swiss Steel gegen die Entlassungen beim Stahlwerk Steeltec in Emmenbrücke protestiert. Auf dem Werkareal wurde ein Transparent mit dem Slogan «Haefner muss bezahlen – Keine Entlassungen bei Steeltec!» gespannt. Der Klimastreik fordert die Rücknahme der 50 Entlassungen. Der Mehrheitsaktionär Martin Haefner wird kritisiert, weil er öffentlich bekanntgab, die Entlassungen zu unterstützen.
Gegen den Abbau von Klimajobs
Nach den Verhandlungen mit den Arbeiter*innen und Sozialpartnern hat die Geschäftsleitung des Stahlwerks Steeltec am Plan festgehalten, 130 Arbeitsplätze abzubauen und 50 Entlassungen auszusprechen. Auch der Mehrheitsaktionär und Multimilliardär Martin Haefner hat sich öffentlich hinter diese Entscheidung gestellt, nachdem sich die Belegschaft und Gewerkschaften an ihn gewandt haben.
Laut dem Klimastreik bedrohten diese Entscheidungen mittel- und langfristig den Standort Emmenbrücke. Sie seien verantwortungslos gegenüber den Arbeiter*innen des Werks und missachteten den Sozialplan. Zudem bedrohten sie zirkuläre Materialflüsse, Materialeffizienz und lokale Produktion, entscheidende Faktoren zur Emissionsminderung.
Um darauf aufmerksam zu machen haben Arbeiter*innen und Gewerkschaften an die ausserordentliche Generalversammlung des Swiss Steel Konzerns, zu dem Steeltec gehört, mobilisiert. Der Klimastreik hat sich dem Aufruf angeschlossen. «Stahl braucht es für die Herstellung von Zügen, Trams und Windräder. Bei Steeltec wird Altmetall zu neuem Stahl verarbeitet. Wir können es uns nicht leisten, inmitten der Klimakrise die Profitlogik über die Interessen der Arbeiter*innen und den Klimaschutz zu stellen», betont Dirk Tas vom Klimastreik Bern.
Annahme des Rettungspakets und Vergesellschaftung des Werkes als kurz- und langfristige Lösungen
Es habe sich wiederholt gezeigt, dass die Geschäftsleitung von Steeltec und Martin Haefner nur auf ihr eigenes Portemonnaie schauen würden. Zudem binde die privatwirtschaftliche Führung des Betriebs diesen an die Schwankungen des Weltmarktes. Das wird den Standort und die Arbeitsplätze immer wieder gefährden. Des Weiteren seien die Marktwirtschaft und ihre Profitlogik zentrale Hürden bei der Erhaltung und dem Ausbau ökologisch nachhaltiger und sozialer Produktions- und Lieferketten. Deshalb brauche es die Vergesellschaftung des Werkes. «Wenn Arbeiter*innen und Bevölkerung die Kontrolle über den Betrieb erhalten, ist eine demokratische und langfristige Planung möglich. Eine solche ist erforderlich, damit die Schweiz ihre Klimaziele einhalten kann», meint Anna Lindermeier vom Klimastreik Zürich.
Als kurzfristige Massnahme begrüsse der Klimastreik den Rettungsplan des Parlaments, welcher durch die Mobilisierung der Arbeiter*innen der Werke Stahl Gerlafingen und Steeltec im Parlament erkämpft worden sei. Von der Geschäftsleitung von Steeltec fordere der Klimastreik, diesen Rettungsplan anzunehmen und sich somit zum Standorterhalt zu verpflichten.