Klimastreik kündigt Widerstand gegen Entlassungen bei Steeltec an und fordert die Überführung des Werkes in öffentliches Eigentum
14.01.2025 - Der Klimastreik reagiert entschieden auf die Entscheidung von Steeltec, trotz den beschlossenen Staatshilfen 130 Arbeitsplätze abzubauen. Es sei inakzeptabel, die mit den staatlichen Hilfen verbundenen Anforderungen zur Sicherung der Arbeitsplätze und zum Ausbau der nachhaltigen Produktion zu übergehen. Um die Arbeitsplätze langfristig zu sichern und eine nachhaltige Produktion zu gewährleisten fordert der Klimastreik nun die Überführung des Werkes in öffentliches Eigentum.
Klimaschutz braucht die Stahlindustrie
In den letzten Monaten protestierte der Klimastreik gemeinsam mit den Arbeiter*innen der Stahlwerke in Gerlafingen und Emmenbrücke gegen die angekündigten Entlassungen. Der Klimastreik betont, dass Stahlproduktion in der Schweiz, besonders die in Emmenbrücke, ein zentrales Element für den ökologischen Umbau der Schweiz darstellt. Der Weltklimarat (IPCC) unterstreicht in seinem Bericht 2023 die Rolle von Massnahmen im Industriesektor wie Nachfragesteuerung, Energie- und Materialeffizienz. Zudem brauche es zirkuläre Materialflüsse sowie Technologien zur Emissionsminderung und transformative Veränderungen der Produktionsprozesse. Frühere Erfahrungen zeigen, dass die Auslagerung der Produktion ins Ausland zu höheren CO2-Emissionen führt. Weiter lässt sich die Industrie kaum mehr zurückholen. “Ist die Industrie einmal ausgelagert, ist sie meistens für immer weg. In dieser Situation ist es völlig unverantwortlich, diese Arbeitsplätze zu vernichten, denn für unsere Zukunft sind wir auf sie angewiesen", betont Antonie Rohdich vom Klimastreik Zürich.
Stahlindustrie in öffentlicher Hand
Nun fordert der Klimastreik die Überführung des Werkes in öffentliches Eigentum, um die Arbeitsplätze langfristig zu sichern und eine ökologisch nachhaltige Produktion zu gewährleisten. Die Stahlproduktion ist zentral für den ökologischen Umbau der Schweiz, so bspw. für den Ausbau des ÖVs oder der erneuerbaren Energien. Die Stahlwerke sind hier Teil eines öffentlichen Interesses. “Der Entscheid der Unternehmensleitung, an den Kündigungen festzuhalten, hat gezeigt, dass sie der Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeiter*innen und der Gesellschaft nicht nachkommen", erklärt Dirk Tas vom Klimastreik Bern. “Die Stahlwerke in Emmenbrücke sind nicht nur eine Produktionsstätte, sondern ein unverzichtbarer Teil der Infrastruktur für den Klimaschutz in der Schweiz. Diese Produktionsstätten müssen langfristig gesichert und der Marktlogik entzogen werden.“ führt Anna Lindermeier vom Klimastreik Zürich weiter aus.
Arbeiter*innen verdienen eine Zukunft - Klimastreik verspricht Unterstützung
Steeltec trage als Unternehmen eine Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeiter*innen.
„Es ist nicht hinnehmbar, dass die Belegschaft bei Steeltec mit ihrer Zukunft bezahlen soll", betont Robin Augsburger vom Klimastreik Neuenburg. Ihnen stehe ihren sinnvollen Job genauso zu, wie das Recht, von den schlimmsten Folgen der Klimakrise verschont zu bleiben. “Um eine Zukunft zu haben, brauchen wir schliesslich beides: ein sicheres Einkommen und eine intakte Natur. Beides will das Unternehmen zugunsten ihrer Profite über den Haufen werfen, dabei wäre beides Teil derselben Lösung.” findet Dirk Tas vom Klimastreik Bern. Die auf Recycling basierende Stahlproduktion in Emmenbrücke sei eine der CO₂-ärmsten Lösungen und spiele eine zentrale Rolle im ökologischen Umbau der Schweiz. Doch statt diesen wertvollen Beitrag zu fördern, gehe die Unternehmensführung den Weg der Entlassungen, ohne die Potenziale der Belegschaft zu nutzen. Mit diesen Stellen gehe auch wichtiges Know-How verloren. “Ohne die Stahlarbeiter*innen gibt es weder Züge noch Windräder! Deshalb wehren wir uns gegen die Entlassungen bei Steeltec und werden alles tun, um die Arbeiter*innen in ihrem Kampf für den Erhalt der Arbeitsplätze zu unterstützen“, erklärt Robin Augsburger vom Klimastreik Neuenburg.