Nach Katastrophensommer: Klimastreik ruft heute zu Protesten in sieben Schweizer Städten auf
Dieses Jahr wurde die globale 1.5°-Grenze das erste Mal über mehrere Monate überschritten. Extremwetterereignisse werden häufiger und schlimmer. Darum ruft der Klimastreik Schweiz heute, am Internationen Klimastreik, zu verschiedenen Aktionen auf und möchte den Klimaschutz gleich selbst in die Hand nehmen.

In Kürze
- Heute findet weltweit der Globale Klimastreik statt. In der Schweiz finden in acht Regionen Demonstrationen und andere Aktionen statt.
- Diese folgen als Reaktion auf einen Sommer geprägt von Katastrophenereignissen, insbesondere nach dem Sturm "Daniel" mit mindestens 5500 Toten.
- Der Klimastreik fordert, dass umgehend der Verbrauch von fossilen Brennstoffen gestoppt und keine neuen fossilen Kraftwerke mehr gebaut werden.
Informationen zum heutigen Klimastreik
- Übersicht Demonstrationen und Aktionen: climatestrike.ch/events
- Bilder: https://flic.kr/s/aHBqjAUf6s
- Eine Zusammenfassung mit den Teilnehmer*innenzahlen folgt um 18:30 Uhr per Medienmitteilung.
Katastrophen dank fossile Energien
Die Extremwetterereignisse nehmen momentan kein Ende, seien es die Waldbrände in Kanada oder die Fluten in Griechenland oder nun jüngst in Libyen mit mehreren tausend Toten. Aber auch die Schweiz blieb nicht verschont und hatte Waldbrände im Wallis oder auch einen Sturm in La-Chaux-de-Fonds, welcher ein Leben forderte.
Aufgrund der Klimaerhitzung werden diese Ereignisse auf der ganzen Welt viel wahrscheinlicher und extremer. In der Schweiz ist extreme Regenschauer seit 1901 bereits um 12% intensiver und 30% wahrscheinlicher geworden.
Ein Hauptgrund dafür ist die Verbrennung von fossilen Energieträgern. “Die fossilen Konzerne machen weiterhin Milliardengewinne, während die Welt in Flammen steht. Wir müssen nun endlich das fossile Zeitalter hinter uns lassen und neue fossile Infrastruktur mit allen Mitteln stoppen”, regt sich Ella Frei vom Klimastreik Zentralschweiz auf. In der Schweiz ist momentan kein Ende fossiler Energieträger in Sicht. Stattdessen wird neue fossile Infrastruktur gebaut, wie das Beispiel in Birr zeigt. Zudem läuft bereits eine Ausschreibung für fossile Reservekraftwerke, welche ab 2026 für weitere 15 Jahre laufen sollen.

“Politik schaut zu - dann machen wir es selbst”
“Die Politik schaut nicht nur einfach zu, wie die Klimakrise immer zu heftigeren Auswirkungen führt, sondern heizt sogar noch fleissig an. Das lassen wir uns nicht gefallen und nehmen darum den Klimaschutz selbst in die Hand!”, sagt Charles Sérou vom Klimastreik Zürich.
In den Regionen sind viele Projekte am Laufen, um aktiv für mehr Klimagerechtigkeit zu sorgen. Ein Beispiel dafür ist der neu verfasste Klimaaktionsplan in Zürich, welcher verschiedene Massnahmen für ein klimaneutrales Zürich aufzeigt. Die Forderungen reichen von einem kantonalen Klimaticket über ein Privatjet-Landeverbot bis hin zur Demokratisierung von gesellschaftlich relevanten Wirtschaftssektoren.
Internationaler Klimastreik
Am heutigen Klimastreik finden in 8 verschiedenen Regionen, Neuchâtel, Zürich, Aargau, Luzern, Tessin, St. Gallen, Basel und Bern Aktionen statt. Während und nach den Demonstrationen wird das Programm mit Livemusik von unterschiedlichen Künstler*innen begleitet.