Gegen die fossile Welle

Die heutigen Klimastreiks standen ganz im Zeichen des massiven Ausbaus der fossilen Infrastruktur in der Schweiz. Mit den fossilen Kraftwerken in Birr (AG), Cornaux (NE) und Monthey (VS) verschärft der Bund die Klimakrise massiv. Die jahrelang verzögerte Förderung von erneuerbaren Energien wird nun mit fossilen Energieträgern ausgeglichen. Aufgrund fehlender Transparenz und ausgehebelten Mitspracherechten werden Kraftwerke gegen den Willen der Bevölkerung gebaut, wie die Widerstände in Birr und Muttenz (BL) zeigen. Ella Frei vom Klimastreik Zentralschwiez resümiert: “Heute haben wir deutlich gezeigt, dass die Bevölkerung nicht noch mehr fossile Zerstörung will.”

Klimastreik präsentiert Massnahmen

Der Klimastreik Schweiz präsentierte heute anlässlich einer Pressekonferenz in Bern Massnahmen die zeigen, wie die Energiekrise vor dem nächsten Winter auf ökologische und sozialgerechte Weise überwunden werden kann. Der Klimastreik fordert unter anderem ein Moratorium auf den Bau und Betrieb von fossiler Infrastruktur, ein Grundrecht auf Strom und eine progressive Strombepreisung sowie den raschen Ausbau von erneuerbaren Energien. Die Massnahmen umfassen des Weiteren eine Arbeitszeitverkürzung zur Senkung des Energieverbrauchs, die Demokratisierung des Stromverbrauchs, eine Übergewinnsteuer zur Finanzierung eines kostengünstigen ÖVs und die Erhöhung der Renovationsrate.

“Bundesrat und Parlament müssen nun rasch unsere Massnahmen vor dem nächsten Winter umsetzen. So stoppen wir die Energiekrise, befeuern die Klimakrise nicht weiter und entlasten ökonomisch schwache Haushalte vom Inflationsdruck”, meint Anna Lindermeier vom Klimastreik Zürich.

Eine genauere Beschreibung der Massnahmen kann der Pressemappe der Pressekonferenz entnommen werden.

Demonstration am 25. März gegen Flüssiggasterminal

Die starke Mobilisierung heute zeigt, dass die Klimakrise noch immer die Hauptsorge der Bevölkerung ist. Bestärkt durch den heutigen globalen Streiktag wird der Klimastreik in den nächsten Monaten gegen geplante fossile Kraftwerke und LNG-Terminals und für eine sozialökologische Energiewende kämpfen. “Nun ereilen uns bereits im Winter im Tessin und Italien Dürren. Im Jahr 2023 darf keine fossile Infrastruktur mehr gebaut werden”, sagt Robin Augsburger vom Klimastreik Neuenburg.

Derzeit wird auch in Muttenz (BL) ein Flüssiggasterminal und ein Reservekraftwerk geplant. Dieses wurde bereits 2007 diskutiert und nach Widerstand aus der Bevölkerung und Politik verworfen. Dieses Terminal ist Teil einer breiten fossilen Welle und muss verhindert werden. Deshalb ruft der Klimastreik gemeinsam mit lokalen Organisationen am 25. März um 14:00 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Hauptsitz des Gasverbundes Mittelland in Arlesheim auf.