Klima-Anpassung
Auch bei einer Erwärmung von weniger als 1.5 °C sind wir mit Folgen der Klimakrise konfrontiert. Wir schlagen Massnahmen vor, wie wir diesen Folgen begegnen können.
Du liest die Kurzfassung des Klimaaktionsplans. Hier kannst du das Kapitel in voller Länge lesen:
Überblick
Wir müssen uns an das veränderte Klima anpassen. Dabei müssen wir sicherstellen, dass die Anpassungsmassnahmen selbst einen 1.5˚-Rahmen gewährleisten. Dies wird unsere gesamte Gesellschaft verändern. Die Anpassungsmassnahmen, die wir treffen, werden die Sicherheit und unsere Verletzlichkeit in der Zukunft bestimmen. Anpassung ist ein Prozess des gesellschaftlichen Wandels mit der Annahme, dass der Status Quo nicht nachhaltig ist, weil er es nicht schafft, die Ursachen des menschgemachten Klimawandels zu bekämpfen. Bei den Transformationsprozessen muss hierbei berücksichtigt werden, wie unsere Gesellschaft funktioniert und wie sie sich bis jetzt entwickelt hat - insbesondere in Bezug auf Machtstrukturen, Legitimationsprozesse und Wissen. Denkweisen, die den Status Quo, seine Strukturen und Antworten auf Probleme repräsentieren, müssen hinterfragt werden. „Lösungen“ zu finden, ohne darauf einzugehen, warum die aktuellen Probleme existieren, wird lediglich zur Erhaltung jener Probleme führen.
Die Anpassung an den Klimawandel ist ein komplexer, vielschichtiger Prozess, der insbesondere auf einer lokalen Ebene vonstattengehen und gleichzeitig viele Akteur*innen miteinbeziehen muss. Gerade in Krisenzeiten leiden die Schwächsten der Gesellschaft am stärksten. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Anpassung an die Klimakrise auf gewisse Weise von den Massnahmen zur Emissionsreduktion. Es gibt sehr grosse, komplexe Risiken durch die Klimakrise, die selbst Expert*innen nicht genau bemessen können. Schäden an Strassen und Schienen sowie die Folgen für Wasserkraftwerke und Atomkraftwerke durch die globale Erhitzung könnten jährlich bis zu 1 Milliarde CHF verursachen.Bergregionen werden Probleme mit der Wasserversorgungfür die Landwirtschaft und den Wintertourismus haben, da die Wasserreservoirs für Kunstschnee, Landwirtschaft und auch Wasserkraftwerke nicht mehr durch Schmelzschnee gefüllt werden. Die Schweizer Klimaanpassungsstrategie muss gerade jene Individuen und Wirtschaftszweige, die besonders betroffen sind, schützen. Zusätzlich zu den Projekten des Bundesamtes für Umwelt fokussieren sich unsere Forderungen deshalb auf den Schutz gefährdeter Gruppen und Regionen in der Schweiz, die früher unter dem Klimawandel leiden werden und weniger Anpassungsmöglichkeiten haben. Es ist unser Ziel, dass Menschen, die unter dem Klimawandel leiden ihre Anpassungskosten nicht aus eigener Tasche zahlen müssen, sondern dabei unterstützt werden, mit den Problemen der Zukunft umzugehen.
- Gesundheit: Fokus auf Prävention.Die künftigen Herausforderungen in der Stadtplanung müssen betrachtet werden. Das bedeutet, einerseits sichere Infrastruktur gegen Extremwetterereignisse zu bauen (wie z.B. durch die Begrünung von Innenstädten, um so von einem natürlichen Hitzepuffer zu profitieren). Andererseits aber auch das Monitoring von Krankheitsüberträger, um die Gefahr von Epidemien früher zu erkennen. Genauso ist das Anschaffen gesundheitsverträglicherer Energieerzeugung und das Fördern des öffentlichen Nahverkehrs und der aktiven Bewegung (wie z.B. Radfahren oder Laufen als Alternativen zum motorisierten Individualverkehr), wodurch gleichzeitig Treibhausgasemissionen zurückgehen sowie ein Anreiz geschaffen wird, fit zu bleiben.
- Gesundheit: Widerstandsfähigkeit schaffen.Resilienz stärken, durch die Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühls. Das bedeutet, Individuen ein Netzwerk an Ressourcen und Kontakten anzubieten und den sozialen Zusammenhalt so zu stärken, dass individuelle Schwächen ausgeglichen werden und die physische und psychische Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft gegenüber Herausforderungen wie der Klimakrise steigt.
- Gesundheit: Das Gesundheitssystem unterstützen.Pflegeberufe sind grüne Berufe. Ein grüner Beruf fördert das Wohlergehen, die Kultur und die Regierung jetziger und zukünftiger Generationen. Pflegetätigkeiten haben im Vergleich zu Sektoren wie der Güterproduktion oder -verteilung einen geringeren CO2-Ausstoss und Ressourcenverbrauch.
- Bergregionen: Alternativen zum Wintertourismus finden.Keine weitere Unterstützung von Geschäftsmodellen, die nur kurzzeitig Gewinn abwerfen und keine langfristige Sicherheit bieten, insbesondere wenn sie nicht nachhaltig sind. Subventionen in Skiregionen und Bergregionen sollten zum Ziel haben, ganzjährige Alternativen zur Ski-Industrie aufzubauen, um sie so gegen den kommenden Temperaturanstieg abzusichern. Dies kann nur erreicht werden, wenn die zukünftigen sozialen und ökologischen Auswirkungen dieser Alternativprojekte schon bei der Förderung miteinbezogen werden.
- Migration: Schutz Geflüchteter.Rechtliche Beratung und das Schreiben neuer Gesetze, die die Rechte und Bedürfnisse derer, die durch den Klimawandel in die Flucht getrieben wurden, sicherstellen.