Bildung
Alle Menschen, sollen die nötigen Kompetenzen erwerben, um zu einer CO2-neutralen Schweiz beizutragen.
Du liest die Kurzfassung des Klimaaktionsplans. Hier kannst du das Kapitel in voller Länge lesen:
Überblick
Bildung zum Thema Klimakrise bietet die Grundlage für eine breite, faktenbasierte Debatte in der Schweiz. Über verschiedene Wege und spezifische Lösungen für die Klimakrise muss diskutiert werden. Im Zentrum der öffentlichen Diskussion steht die Frage, wie wir eine klimaneutrale Welt schaffen können. Schulen, Medien und die Regierung sollten dafür sorgen, dass verlässliche Informationen in angemessener Frequenz verbreitet werden und dass Plattformen für die Debatte vorhanden sind. So erhalten die Bürger*innen einen Überblick über die in Angriff zu nehmenden Problemen und deren möglichen Lösungen, was die Grundlage für einen konstruktiven demokratischen Prozess ist. Um diese Vision zu erreichen, ist Wissen und ein ausreichendes Verständnis der Klimakrise notwendig. Die Menschen sollen begreifen, wie sich die Klimakrise auf ihr eigenes Leben sowie auf das Leben ihrer Mitmenschen und ihrer Nachkommen auswirkt. Sie müssen über die entsprechenden Fähigkeiten verfügen, um aktiv zu der gesellschaftlichen Aufgabe der Emissionsreduzierung beitragen zu können. Schliesslich müssen sie auch die Möglichkeit haben, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten tatsächlich anzuwenden. Dies ist derzeit nicht der Fall. Trotz zahlreicher guter Initiativen und vieler engagierten Leute fehlt den meisten Menschen in der Schweiz das Wissen, die Kompetenzen und die Motivation, um sich gegen die drohende schwere Klimakrise engagieren zu könne n. Veränderungen in unseren Bildungsinstitutionen und Mittel zur Aufklärung der breiten Öffentlichkeit inklusive der Wirtschaft werden notwendig sein.
Rolle der Schulen
Eine lösungsorientierte Klimabildung als fester Bestandteil aller Lehrpläne und Stufen ist notwendig. Klimabildung soll als fächerübergreifendes Thema in den Mittelpunkt gestellt werden. Um in allen Fächern über die Klimakrise unterrichten zu können, müssen alle Lehrkräfte an einem Weiterbildungsprogramm teilnehmen.
Rolle der Regierung
Mit Informationskampagnen informieren die Regierung und das BAFU die Bevölkerung über die Klimakrise und die Notwendigkeit, jetzt zu handeln. Die Regierung zeigt Wege auf, wie das Problem gelöst werden kann. Die Kampagne soll den Menschen zu verstehen geben, dass wir Veränderungen brauchen, damit wir unsere Lebensqualität auch in Zukunft halten können. Die Kampagne soll der Bevölkerung auf positive Art und Weise aufzeigen, welche Auswirkungen die notwendigen Veränderungen haben und inwiefern das auch eine Bereicherung für die Bürger*innen bedeuten kann. Neben allgemeinen Fakten sollen auch die Möglichkeiten zum Handeln vermittelt werden. Bei der Umsetzung orientiert sich der Bund an den Erkenntnissen der pädagogischen Forschung.
Um die aktive Teilnahme der Bevölkerung zu fördern, sollte die Regierung lokale, öffentliche Klimabildungsprojekte starten. Ziel ist es, auch Menschen ausserhalb des institutionellen Bildungssystems zu erreichen. Es gibt bereits bestehende Plattformen wie zum Beispiel jene von Akteur*innen wie NGOs oder lokalpolitische Kommissionen, die zur Lancierung von Bildungsprojekten mit einbezogen werden können. Auch "Klimagruppen" könnten als Plattform genutzt werden, um Menschen zu informieren. Zahlreiche andere Organisationen sind bereits auf Klimabildung spezialisiert. Ihre Dienstleistungen können ebenfalls für diese Projekte genutzt werden. Der Staat sollte diese Strukturen unterstützen.
Die Menschen sollten nicht nur in Schulen und durch öffentliche Dienste unterrichtet werden. Klimabildung muss auch in der Arbeitswelt eine wichtige Rolle spielen. Dort kann ein grosser Teil der Bevölkerung erreicht und weitergebildet werden. Um Mitarbeitende auf allen Ebenen zu erreichen, werden Umwelttrainings durchgeführt. Diese Trainings sind praxis-orientiert und auf den Arbeitsbereich der Mitarbeiter*innen zugeschnitten. Die Angestellten sollen durch die Umwelttrainings zum Handeln motiviert werden. Die Mitarbeiter*innen sollen erkennen können, welchen Einfluss ihre Firma auf das Klima hat.
Rolle der Medien
Als informelle vierte Gewalt können die Medien zur Abwendung der Klimakatastrophe beitragen, indem sie ihre Beiträge wissenschaftlich fundiert belegen und die Klimakrise auch als solche behandeln. Die Berichterstattung sollte nicht reaktiv sein und sich nicht nur an sensationellen Einzelereignissen orientieren. Konstruktive Beiträge werden benötigt, um eine faktenbasierte Debatte über die Auswege aus der Krise zu ermöglichen.