Das Manifest zum Strike for Future
Vereint gehen wir am 21. Mai 2021 auf die Strasse und streiken für eine ökologische, solidarische und gerechte Zukunft für alle!

Überall auf der Welt gehen Millionen von Menschen auf die Strasse und kämpfen für eine gerechtere Zukunft: Seien ihre Beweggründe riesige Waldbrände, rassistische Polizeigewalt, Femizide, überfüllte Asyllager, unmenschliche Arbeitsbedingungen oder die Zerstörung der Ökosysteme und damit unserer Lebensgrundlagen.
Die Krisen sind real und ihre Dringlichkeit erfordert sofortiges und radikales Handeln.
Die Ursachen dieser Krisen und die Systematik dahinter sind klar: Das grenzenlose Wirtschaftswachstum, die damit verbundene Ausbeutung von Mensch und Natur, das Patriarchat und der Imperialismus verhindern eine gerechte, demokratische und zukunftsfähige Gesellschaft.
Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen warnen seit langem: Um die Katastrophe zu verhindern, müssen wir die Erderhitzung auf 1.5 Grad begrenzen. Falls das nicht gelingt, werden unsere Ökosysteme kollabieren und die schon bestehenden sozialen Ungerechtigkeiten um ein Vielfaches verstärkt. Wie unfähig unsere momentane Gesellschaftsform ist, die am stärksten Betroffenen ausreichend abzufangen, hat sich in der Covid-19 Pandemie deutlich gezeigt.
Das aktuelle System hat versagt
Aufgrund unseres Wirtschaftssystems, welches auf unbegrenztem Wachstum basiert, zeigen Regierungen, Grosskonzerne und Finanzinstitutionen kein Interesse daran, diese Krisen ernsthaft anzugehen. Die parlamentarische Politik ist aufgrund ihrer Demokratiedefizite nicht befähigt, eine Antwort zu liefern.
Die ökonomischen, ökologischen und sozialen Krisen, die das kapitalistische System erzeugt, können nicht innerhalb des Systems gelöst werden. Wir brauchen eine tiefgreifende Veränderung.
Mehr Demokratie!
Der Übergang zu einer ökologischen und gerechten Gesellschaft erfordert eine noch nie dagewesene Mobilisierung. Zwar kann ein Teil von uns über manche Gesetze abstimmen, doch wir verlangen mehr Transparenz und Partizipation. Wir brauchen ein neues Verständnis von Demokratie. Gemeinsam möchten wir über unsere Arbeits- und Lebensbedingungen entscheiden. Lokal, regional sowie international müssen wir demokratische Gefässe aufbauen.
Angesichts der Untätigkeit der Entscheidungsträger*innen schliessen wir uns zusammen und schaffen basisdemokratische Strukturen, die für den Übergang zu einer sozialen und ökologisch tragfähigen Gesellschaft nötig sind.
Organisation in Lokalgruppen
Die Pandemie hat die Bedeutung unserer Beziehungen zu denjenigen gezeigt, mit denen wir unser Leben teilen.
Schliessen wir uns also zuerst dort zusammen, wo wir unseren Alltag verbringen und formulieren wir Vorschläge und Forderungen zu gemeinsamen Anliegen. Nur wenn wir uns austauschen und unser Zusammenleben reflektieren, können wir uns von intersektional diskriminierenden Hierarchien und Verhaltensmustern befreien.
Organisieren wir uns in unseren Nachbarschaften, an unseren Arbeitsplätzen oder Ausbildungsorten in lokalen Gruppen, um die für die gewünschten Veränderungen notwendigen Alternativen auszuarbeiten und aufzubauen.
Strike for Future
Mit dem Strike for Future nehmen wir unsere Zukunft selbst in die Hand und tragen unsere Forderungen auf die Strasse. Wir weigern uns, noch länger auf Antworten der Regierung zu warten. Die Klimakrise ist global und kennt keine Grenzen... Wir auch nicht! Deshalb solidarisieren wir uns mit öko-sozialen Bewegungen in allen Erdteilen und kämpfen mit ihnen für eine lebenswerte Zukunft für alle!
Organisieren wir uns in der Schule und am Arbeitsplatz, im Alltag und in unserer Freizeit: Unser Streik wird uns in eine ebenso nachhaltige wie grossartige Zukunft führen - ökologisch, sozial, feministisch und antirassistisch!