Studie der ZHAW zeigt: Es braucht keine fossilen Kraftwerke
Eine Forschungsgruppe der ZHAW publizierte heute eine Studie, welche aufzeigt, dass der Bau und Betrieb fossiler Infrastruktur weder aus ökonomischen, ökologischen oder netzsicherheitstechnischen Gründen sinnvoll ist. Der Klimastreik sieht sich in seinen unzähligen Protesten bestätigt und fordert, dass keine Öl- und Gaskraftwerke gebaut und in Betrieb genommen werden.
Die Studie der Forschungsgruppe Erneuerbare Energien der ZHAW analysierte die vom Bund publizierten Studien zur Stromversorgungssicherheit der Schweiz. Sie kommt dabei zu einem deutlichen Fazit: “Der rasche Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion und der Energieeffizienz bietet sowohl ökonomisch und ökologisch als auch bezüglich Versorgungssicherheit grosse Vorteile gegenüber der Beschaffung von fossilen Reserve-Kraftwerken. Eine Ausschreibung von weiteren fossilen Kraftwerken wäre deshalb nicht nachvollziehbar.”
Keine Legitimation für den Ausbau von Fossilen
Viele der vom Klimastreik in den vergangenen Monaten geäusserten Einwände und Argumente werden in der Studie systematisch analysiert und bestätigt. Durch die starke Präsenz auf der Strasse am vergangen Freitag im Zuge des globalen Klimastreiks und die heute erschienene Studie sieht sich der Klimastreik in seiner Position bestärkt. Der Klimastreik fordert abermals, dass keine Öl- und Gaskraftwerke in Betrieb genommen, keine weiteren Kraftwerke zugebaut und die bestehenden zurückgebaut werden. Sarah Oberdorfer aus Luzern zeigt auf, was stattdessen gemacht werden muss: “Wir müssen nun die im Mantelerlass festgehaltenen Mengen an Erneuerbaren rasch zubauen. Gleichzeitig müssen wir das massive Einspar- und Effizienzpotenzial vollständig ausschöpfen. Das spart 1.4 Milliarden Franken und tausende Tonnen CO2.”
Lösungen sind vorhanden, nur der politische Wille fehlt
Am vergangen Freitag stellte der Klimastreik an einer Pressekonferenz detaillierte Massnahmen vor, wie die Energiekrise auf sozialökologische Weise überwunden werden kann. Mehrere Massnahmen wurden nun durch diese Studie in ihrer Notwendigkeit bestätigt. Bereits Anfang 2021 präsentierte der Klimastreik in seinem mit Expert*innen und Wissenschaftler:innen ausgearbeiteten Klimaaktionsplan zahlreiche Massnahmen, wie die Energieversorgung gewährleistet und die Energiewende rasch vollzogen werden kann. Laura Meiser aus Basel ergänzt: "Wir erwarten, dass unsere Lösungsvorschläge wie auch die Empfehlungen der zahlreichen Expert*innenstudien endlich umgesetzt werden."
Protestkundgebung gegen geplantes Reservekraftwerk
Der Gasverbund Mittelland plant, in Muttenz eines jener in der Studien untersuchten Reservekraftwerke zu bauen. Dagegen wehrt sich der Klimastreik und ruft am 25. März um 14:00 zu einer Kundgebung vor dem Hauptsitz des Gasverbundes Mittelland in Arlesheim auf.