Kosten dürfen nicht auf die Arbeiter*innen abgewälzt werden

Stadler Rail hat letzten Montag angekündigt, dass die Belegschaft des Werks in Berlin einen “signifikanten Arbeitnehmerbeitrag” leisten müsse, um die internationale Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens zu gewährleisten. So solle sie unter anderem auf Teile ihres Lohns verzichten. Verantwortlich für die aktuelle Situation ist aber nicht die Belegschaft, sondern die Führungsriege mit ihrem Missmanagement. Die Arbeiter*innen und die Gewerkschaft IG Metall haben letzten Mittwoch mit einer Kundgebung gezeigt, dass sie damit nicht einverstanden sind. Auch aus der Schweiz solidarisieren sich Organisationen wie der Klimastreik, die BFS und die FAU Winterthur. Sie fordern, dass Mehrheitsaktionär Peter Spuhler für die aktuellen Gewinneinbusse aufkommt. Freiwillig werde er das aber nicht machen, meint Dirk Tas vom Klimastreik: “Spuhler hat bereits mehrfach gezeigt, dass er alles tut, um seine Profite zu maximieren. Die Arbeiter*innen sind ihm dabei egal.” Deshalb sei es insbesondere an den Betrieben in öffentlicher Hand, solche Manöver bei zukünftigen Auftragserteilungen zu sanktionieren. 

Schlüsselindustrie für den ökologischen Umbau darf nicht gefährdet werden

Für die Bekämpfung der Klimakrise ist eine Verkehrswende weg vom motorisierten Individualverkehr hin zum elektrifizierten Schienenverkehr dringend notwendig. Dafür braucht es  aber die nötige Infrastruktur, die unter anderem von den Arbeiter*innen in den Stadler-Werken gebaut wird. Statt dort die Produktionskapazitäten zu reduzieren, soll die Mitbestimmung von Arbeiter*innen, Bevölkerung und Wissenschaft in der Unternehmenspolitik ausgebaut werden, weil ein übergeordnetes öffentliches Interesse an den hergestellten Gütern besteht. Die Solidarität mit dem Arbeitskampf in Berlin sei auch als Signal für die Unternehmensführung in der Schweiz zu verstehen, meint Tina Hitzblech vom Klimastreik. “Klimabewegung und Gewerkschaften stehen an der Seite der Arbeiter*innen, sollten ähnliche Angriffe auch in der Schweiz geplant werden.”

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