Keine Ölkraftwerke: Klimastreik ruft zu Demonstration am 29. Oktober in Birr auf
Der Klimastreik ruft am 29. Oktober um 14:00 erneut zu einer Demonstration in Birr auf. Der Druck gegen die fossilen Kraftwerke, welche lokale Umweltverschmutzung und hohe Emissionen mit sich bringen, soll somit aufrechterhalten werden. Ausserdem wird ein massiver Ausbau der Erneuerbaren und eine soziale Krisenpolitik gefordert.
Vor einem Monat hat der Bundesrat den Bau von acht Öl- und Gaskraftwerken eigenhändig angeordnet, dies ohne jegliche demokratische Mitsprachemöglichkeiten. Der Bau der Kraftwerke ist nur möglich, weil der Bundesrat unzählige Verordnungen ausser Kraft gesetzt hat.
Mehr Emissionen als die Stadt Zürich
Noch immer gibt der Bund keine Angaben zu den Schadstoff- und CO2-Emissionen preis. Nach erneuter Berechnung kam der Klimastreik jedoch auf 6200 Tonnen CO2-Ausstoss pro Tag. Somit werden die fossilen Kraftwerke in Birr mehr Emissionen verursachen als die Bewohner*innen der Stadt Zürich im gleichen Zeitraum!
Trotz des hohen Schadstoffausstosses werden die Kraftwerke laut Bundesamt für Energie keine Filter erhalten und nicht einmal ein Lärmschutz wird aufgestellt. Die lokale Bevölkerung wurde, wie an der letzten Demonstration am 8. Oktober deutlich geworden ist, jedoch kaum über die Folgen für Birr informiert.
Energieverbrauch reduzieren und Erneuerbare ausbauen
Bereits im Frühling hat der Klimastreik gegen den geplanten Bau neuer Gas- und Ölkraftwerke protestiert und eine Petition lanciert, welche mit über 3000 Unterschriften eingereicht wurde. Weiter geht dieser Widerstand mit Demonstrationen in Birr, wovon die nächste am 29. Oktober stattfinden wird. “Es geht einfach nicht, dass im Jahr 2022, in dem wir ein überschwemmtes Pakistan und Waldbrände in Europa erlebt haben, fossile Infrastruktur ausgebaut wird!”, meint Anna Lindermeier dazu.
Stattdessen müsste die Krisenpolitik viel mehr auf die Reduktion von Energieverbrauch und Materialdurchsatz setzen, angefangen bei den Grossverbrauchern und der Umgestaltung von Produktionsabläufen, nicht den Normalbürger*innen. Ausserdem müssten erneuerbare Energien so schnell wie möglich ausgebaut werden, um nach Sparmassnahmen noch vorhandenen Energiebedarf zu decken. “Mit den Erneuerbaren können wir uns sowohl einen intakten Planeten sichern, als auch die Abhängigkeit von Diktatoren und Unrechtsregimes stoppen”, fügt Jonas Kampus hinzu.