Keine Öl- und Gaskraftwerke: Klimastreik ruft zu Demonstration am 8. Oktober in Birr auf
Der Klimastreik ruft am 8. Oktober um 14:00 zur Demonstration in Birr auf. Diese richtet sich gegen die lokale Umweltverschmutzung und gegen die klimaschädlichen Emissionen der Öl- und Gaskraftwerke. Ausserdem wird ein massiver Ausbau der Erneuerbaren und eine soziale Krisenpolitik gefordert.
Vor einigen Tagen hat der Bundesrat den Bau von acht Öl- und Gaskraftwerken eigenhändig angeordnet. Dies geschieht ohne jegliche demokratische Mitsprachemöglichkeiten. Das Recht zur Einsprache hat dabei keine aufschiebende Wirkung und verkommt wohl zur Farce. Der Bau der Kraftwerke ist nur möglich, weil der Bundesrat unzählige Verordnungen ausser Kraft setzte.
In Birr wird’s stinken
An der Informationsveranstaltung des Bundes am 20. September stellten dessen Vertreter*innen klar, dass für diesen Winter keine Luftpartikelfilter eingebaut und wohl nur eine kleine Schallschutzwand errichtet wird. Zu den CO2-Emissionen konnten sie nicht einmal Zahlen vorlegen.
Eigene Berechnungen des Klimastreiks ergaben aber, dass die acht Öl- und Gaskraftwerke pro Tag über 1600 Tonnen CO2 emittieren werden. “In Birr wird’s diesen Winter mächtig stinken und unglaublich laut sein. Die Planlosigkeit der Beamt*innen aus Bundesbern an der Informationsveranstaltung hat mich doch ziemlich stutzig gemacht”, meint Jonas Kampus, welcher an der Veranstaltung zugegen war.
Lena Bühler fügt hinzu: “Gleich neben dem Kraftwerk befinden sich mehrere Landwirtschaftsbetriebe und eine Schule. Bei der Vebrennung von Öl werden verschiedene für Kinder und ältere Menschen höchst gesundheitsschädliche Schadstoffe emittiert. Ohne exakte Informationen über die gesundheitlichen Folgen wird hier das schmutzigste Kraftwerk der Schweiz gebaut. Dagegen wehren wir uns.”
Die Klimakrise wird weiter angeheizt
Für den Bau der Öl- und Gaskraftwerke hat der Bundesrat sämtliche Verordnungen bezüglich Umweltstandards und -abklärungen ausser Gefecht gesetzt. “Es ist absolut unhaltbar, im Jahr 2022 fossile Infrastruktur noch weiter auszubauen”, sagt Anna Lindermeier.
Der diesjährige Hitzesommer hat mit zahlreichen Waldbränden auf der ganzen Welt nochmals deutlich gemacht, dass der schnellstmögliche Ausstieg aus fossilen Brennstoffen nicht diskutabel ist. Lindermeier meint weiterhin: “Der Umstieg auf erneuerbare Energien würde uns nicht nur eine Zukunft auf einem intakten Planeten sichern, sondern auch unsere Abhängigkeit von russischen Rohstoffen verringern. Die Lecks in den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 zeigen überdeutlich, wie unsicher die Energieversorgung durch fossile Energieträger ist.” Kampus ergänzt: “Wenn der Bundesrat nicht von seiner Schnappsidee abweicht, werden wir Widerstand leisten! Wir sehen uns am 8. Oktober am Bahnhof Birr.”