Klimaschutz ohne Klimagerechtigkeit
Oft wird behauptet, die Klimabewegung würde sich zu vielen Themen gleichzeitig annehmen und sollte doch besser nur "über das Klima" sprechen. Doch wie sähe denn ein Klimaschutz aus, ohne dass soziale Themen miteinbezogen werden würden?
Neoliberaler Klimaschutz
Ein neoliberaler Klimaschutz schiebt die ganze Verantwortung auf das Individuum (also Einzelpersonen). Wer sich kein Elektroauto leisten kann, ist selbst schuld und wer nicht perfekt klimafreundlich lebt, darf auf gar keinen Fall systemischen Wandel fordern. Das würde zu einer Gesellschaft führen, in welcher die Reichsten die verbliebenen Ressourcen horten und alle anderen an den Grenzen ihrem Schicksal überlassen. Eine solche Gesellschaft löst das Problem der Klimakrise nicht nachhaltig und ist ethisch nicht vertretbar.
Faschistischer Klimaschutz
Eine Zuspitzung der neoliberalen Variante wäre ein Ökofaschismus, der das Klimaproblem zu einem Problem der Zuwanderung respektive des Bevölkerungswachstums nicht-weisser Ethnien erklärt. Dieses Gedankengut hat eine lange Geschichte, die schon bei den Gründern der frühen Umweltbewegung in Amerika begann. So hatten die Gründer der amerikanischen Nationalparks einerseits betont, wie schön und schützenswert die Tiere in der Wildnis sind und andererseits indigene Menschen unter dem Vorwand des Naturschutzes vertrieben. Unter ähnlichen Vorwänden wurden später auch vorwiegend schwarze und indigene Menschen weiter diskriminiert und ausgebeutet.
Die Klimakrise lässt sich nicht durch noch mehr Rassismus und Ungerechtigkeit lösen, denn nur deswegen ist diese Krise überhaupt erst so entstanden. Wir brauchen eine solidarische, demokratischere und feministischere Zukunft!