Neuer Bericht des Weltklimarats: 1.5-Grad-Ziel ist möglich
Am 9. August präsentierte der Weltklimarat (IPCC) in Genf das erste Kapitel seines neuen Sachstandsberichtes. Dieses Kapitel befasst sich mit den physikalischen Grundlagen der Klimakrise Völlig überraschend neue Erkenntnisse wurden dabei nicht präsentiert, es gibt aber doch ein paar wichtige Erkenntnisse.
Der Bericht sagt in aller Deutlichkeit, dass das 1.5-Grad-Ziel noch erreichbar ist. Dafür brauche es aber starke, schnelle und dauerhafte Reduktionen von CO2, Methan und anderen Treibhausgasen (THG).
Der IPCC stellt auch neue CO2-Budgets vor. Als Klimagerechtigkeitsbewegung orientieren wir uns dabei an jenem, mit dem wir am wahrscheinlichsten das 1.5-Grad-Ziel nicht überschreiten. Dieses liegt bei 300 GtCO2 ab Anfang 2020. Wenn wir dieses Budget einhalten, überschreiten wir das 1.5-Grad-Ziel mit 83% Wahrscheinlichkeit nicht. Bleiben die CO2-Emissionen stabil bei ca. 40 GtCO2 pro Jahr, ist dieses Budget Mitte 2027 aufgebraucht. Werden die CO2-Emissionen ab dem Jahr 2020 linear reduziert, müssen diese ab dem Jahr 2035 auf netto Null sein. Wenn wir es aber schaffen, andere Treibhausgase wie z.B. Methan rasch zu reduzieren, ist dieses Budget bis zu 1.7-mal grösser, was uns ein wenig mehr Zeit verschaffen würde.
Der Bericht zeigt auch gut auf, dass es massiv viel sinnvoller ist, den CO2-Ausstoss stark zu reduzieren, statt dieses nachher wieder aus der Atmosphäre rauszufiltern. Einerseits würden solche Verfahren die Ernährungssicherheit bedrohen, andererseits werden Ozeane, Böden und Wälder bei steigenden Temperaturen immer weniger aufnahmefähig für zusätzliches CO2.
Für uns als Klimastreik heisst das, dass wir jetzt alles geben müssen. Wir können das 1.5-Grad-Ziel erreichen!