SRF zum Klimastreik: inhaltsleer und irreführend
Das SRF hat am 3.3. wie andere Medien an der Pressekonferenz des Klimastreiks teilgenommen. Der Klimastreik hat dort dargelegt, wie eine sozial gerechte Energiepolitik aussehen könnte: Unter anderem mit einem demokratisierten Stromsektor und einer Arbeitszeitverkürzung. Statt darauf einzugehen, dass die öffentliche Debatte stark zugunsten der fossilen Energien verzerrt ist, verzichtet das SRF komplett auf eine inhaltliche Darstellung einer wichtigen, zivilgesellschaftlichen Position.

Unterschiedliche Masstäbe
Gleichzeitig muss die SVP nur einmal “AKW” husten, um eine ganze Arena zu erhalten, mit der sie ihre unrealistische Position in die Welt tragen kann. Parmelin darf minutenlang über ausgrenzende und klassenblinde Vorschläge schwadronieren, wie durch kältere Wohnungen Energie gespart werden soll. Statt eine Gegenposition zum fossilen Ausbau zu zeigen, hat das SRF offenbar im Vorfeld bereits einen Artikel mit einer anderen Erzählung vorgeschrieben.
Liebes SRF: So nicht!
Das Herbeischreiben einer schwachen Klimabewegung ist eine Erzählung, die der fossilen Lobby gelegen kommt. Das SRF untermauert diese These mit Zahlen, die keiner seriösen Prüfung standhalten.
Falsche Zahlen, irreführende Erzählungen, inhaltslos - die Berichterstattung des SRF zum Klimastreik am 3.3. ist unseriös. Gerade von öffentlich-rechtlichen Medien mit 148 Seiten publizistischen Leitlinien erwarten wir eine andere journalistische Qualität.
Wasser auf antidemokratischen Mühlen
Mit dem Herbeischreiben vorgefertigter Narrative, dem Auslassen wichtiger gesellschaftlichen Positionen und einer derartigen Berichterstattung erschüttert das SRF das Vertrauen jener, die Wert auf sorgfältigen Journalismus legen. In Zeiten des Angriffs auf öffentliche Medien durch antidemokratische Kräfte muss sich das SRF gut überlegen, ob es das für eine gute Idee hält.