Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat bekanntgegeben, der Credit Suisse im Bedarfsfall Liquidität zur Verfügung zu stellen. Damit bürdet die Privatbank ihre eingefahrenen Verluste der Gesellschaft auf.

Goldener Rettungsschirm für fossile Krisenbank

Nach Jahren des Missmanagements und der Skandale geht es der Grossbank nun selbstverschuldet an den Kragen. Gestern hatte die Bank Bloomberg zufolge einen Kursverlust von über 30% erlitten.

«Die Schweiz spannt ein weiteres Mal ihren Rettungsschirm für eine fossile Krisenbank auf. Doch wir werden nicht zulassen, dass sich das Vorgehen von 2008 wiederholt. Wenn diese Bank mit öffentlichen Mitteln gerettet wird, muss sie vergesellschaftet und so der Schweizer Finanzplatz demokratisiert werden!», sagt Frida Kohlmann, Pressesprecherin von CCJ. 

Die Märkte erwarten den Ausfall der Credit Suisse mit einer Wahrscheinlichkeit von 47% (Stand: 15.3. 21:30). Vor 15 Jahren wurde mit dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers die grösste Finanz- und Wirtschaftskrise der letzten Jahrzehnte ausgelöst. Der gestrige Kurseinbruch der CS und das Hilfsangebot der SNB zeigen, dass nun mit der Credit Suisse eine weitere verantwortungslose Bank das Wohlergehen vieler aufs Spiel setzt. Eine Unterstützung der Bank mit Steuergeld muss zwingend an klare klimapolitische Vorgaben gekoppelt sein: vollständige Transparenz der Geldflüsse, kein Franken in klimazerstörerische Projekte, Reparationszahlungen an die am meisten betroffenen Menschen für verursachte Schäden im Globalen Süden.

Klimagerechtigkeitsbewegung fordert Vergesellschaftung

"Ein Bankencrash im gegenwärtig aufgeheizten Weltklima würde die Schweiz heute weniger gut verkraften als 2008. Es ist die Spitze der Frechheit, dass die Credit Suisse nun uns alle für ihre Fahrlässigkeiten zur Kasse bitten will", sagt Lina Vogt vom Klimastreik. Die Klimagerechtigkeitsbewegung macht seit vielen Jahren auf die riskanten Geschäfte der Credit Suisse aufmerksam und fordert eine stärkere Regulierung des Schweizer Finanzmarktes. "Die CS verletzt seit Jahrzehnten Menschenrechte überall auf der Welt und ist mit ihren Investitionen in und Finanzierungen von fossiler Infrastruktur für das 20-Fache der Schweizer Inlandsemission mitverantwortlich."