Der Mythos der Überbevölkerung
Trotz andersweitigen Behauptungen ist weder das Bevölkerungswachstum an der Klimakrise schuld, noch gibt es sowas wie Überbevölkerung.
"Es hat einfach zu viele Menschen!" Diesen Satz haben wir alle wohl schon in der einen oder anderen Form gehört, doch woher stammt er und wieso hält sich der Mythos der Überbevölkerung so hartnäckig?
Im Jahr 1798 veröffentlichte Thomas Malthus "An Essay on the Principle of Population". Darin beschrieb er, wie sich die menschliche Population exponentiell vergrössern werde und dies schlussendlich zu Hungersnöten und zum gesellschaftlichen Kollaps führen werde.
Nun, traff dies ein? Nein, während zu Malthus' Zeiten ca. 1 Mia. Menschen lebten, sind es heute mehr als 7 Mia. und trotzdem gibt es genug Lebensmittel für mindestens 10 Mia. Menschen. Malthus' Essay war aber sehr populär und bildete die Grundlage für Rassentheorien und die Eugenik. Mit "The Limits of Growth" und "The Population Bomb" wurden zu Beginn der 1970er-Jahren zwei Bücher veröffentlicht, die den Mythos der Überbevölkerung in Zusammenhang mit dem ökologischen Kollaps neu aufleben liessen. Diese verhalfen diesem Mythos zum gesellschaftlichen Durchbruch.
Wieso ist aber Überbevölkerung nicht die Ursache der Klimakrise? Die reichsten 10% der Weltbevölkerung sind für fast die Hälfte der THG-Emissionen verantwortlich, die ärmere Hälfte nur gerade für 7% der Emissionen. Gleichzeitig wächst die Bevölkerung besonders im Globalen Süden, der fast nichts zur Klimakrise beigetragen hat. Eine Reduktion der Bevölkerung hätte also nur einen minimalen Effekt. Das Problem ist also nicht das Bevölkerungswachstum, dies wird sowieso bis zum Ende des Jahrhunderts zum Stillstand kommen, das Problem ist ein Wirtschaftssystem, das Ressourcen massiv ungerecht verteilt und deren Vebrauch mehrheitlich nur dem reichsten Prozent zugute kommen. Lasst uns darum das Wirtschaftssystem ändern und den Mythos der Überbevölkerung endgültig auf den Müllhaufen der Geschichte verbannen!