Reizwort "Idealist*in"
"Diese Aktivist*innen sind halt einfach irgendwelche Idealist*innen, die keine Ahnung haben, wie harte, politische Arbeit aussieht." Meist ist mit solchen Aussagen gemeint, dass wir wohl noch nicht frustriert genug sind, um zu akzeptieren, dass die bestehenden Institutionen fast nur zu wenig, zu spät oder auch gar nicht auf gesellschaftliche Probleme reagieren

Wenn die Institutionen ihren Zweck nicht erfüllen können, müssen sie eben umgestaltet werden, und nicht etwa die Erwartung der Menschen an sie! Auf der anderen Seite kommt der Vorwurf des Idealismus oft gerade von Menschen, die uns Glauben machen wollen, die Menge an Treibhausgasen, die unsere Atmosphäre aufnehmen kann, sei eine Frage von politischem Verhandlungsgeschick. Dies ist natürlich purer Idealismus, denn warum sollte es unpersönliche, globale Prozesse kümmern, zu welchen Vorstellungen ein paar Politiker*innen in ihrem verstaubten Kämmerchen über sie finden? Oft sind es auch genau diese Menschen, die Physik als verhandelbar, unser Wirtschaftssystem aber, das keinen nachhaltigen Konsum verträgt, als ein unabänderliches "Naturgesetz" darstellen, dem wir uns halt unterwerfen müssen.
Solche Darstellungen entbehren jeder Logik und sind einer aufgeklärten Demokratie nicht würdig! Es braucht nicht noch mehr Frustration, sondern Mut zur Veränderung